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Büro für integrierte Verkehrsplanung und Stadtentwicklung, D-57223 Kreuztal
Stadt Olpe - Verkehrsmittelwahl - Strukturanalyse
Für Bündnis 90 / DIE GRÜNEN der Stadt Olpe führte der VCD eine Untersuchung der Verkehrsmittelwahl unter den Besuchern des Stadtzentrums Olpe durch. Angeschlossen war eine Befragung zur Struktur des Einzelhandels.
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Insgesamt wurden 400 Personen stichprobenartig in der Olper Innenstadt an verschiedenen Wochentagen von Montag bis Samstag und zu verschiedenen Uhrzeiten zwischen 9 und 18 Uhr zu Gruppen von je 10 befragt. Es wurden Tage mit gutem wie auch mit Regenwetter ausgewählt. Als Orte der Befragung wurden verschiedene Standorte im Stadtkern ausgewählt, um nicht eine Vorauswahl bei den Verkehrsmitteln zu initiieren. (Kölner Straße, Bahnhofstraße und Franziskanerstraße)
Personenbezogene Daten der Gefragten:
- Geschlecht: Aufgrund der unterschiedlichen Besucherzahlen im Stadtzentrum wurden für die Untersuchung 272 Frauen und 128 Männer befragt.
- Alter: Die Statistik
zeigt deutlich, daß eine größere Zahl älteren Frauen als Männer in Olpe wohnt. Unter 60 Jahren sind die Geschlechter fast gleich verteilt. Bei der Befragung wurden Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre nicht berücksichtigt. Auch war es schwierig, Personen über 80 Jahre zu finden und zu befragen.
- Wohnorte der Befragten: Ca. 95% wohnen in Olpe, gefolgt von Wenden, Drolshagen, Freudenberg und anderen, wie Lennestadt, Kreuztal, Attendorn und Finnentrop.
- Olper Besucher nach Ortsteilen: Die BewohnerInnen aus den Stadtteilen Olpe, Rhode und Rüblinghausen waren prozentual stärker vertreten als die Ortsteile der Peripherie. Diese EinwohnerInnen orientieren sich scheinbar, wenn sie einen Einkauf erledigen und auf das Auto zurückgreifen, nach den Nachbarkommunen bzw. nach eigenen Einkaufzentren auf der 'Grünen Wiese'.
- Führerscheinbesitz: Frauen besitzen zu ca. 18% weniger einen Führerschein der Klasse 3.
- Eigenes Auto: Wie die Untersuchungen zeigen, sind Frauen in verstärktem Maße auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes angewiesen.
Verkehrssituation in der Stadt Olpe
- Verkehrsmittelwahl: Mehr als 81% der BesucherInnen kommen mit dem MIV , der ÖPNV hat einen Anteil von ca. 3%. Verhältnismäßig hoch mit ca. 15% ist der Anteil von nMV
- Verkehrsmittel/Geschlecht: Männer nutzen zu 85% das Auto, Frauen kommen zu fast 7% mit dem ÖPNV in die Innenstadt. Auch der Anteil des nMV ist bei Frauen fast dreimal so hoch wie bei Männern.
- Verkehrsmittel/Wohnort: Der Anteil der AutofahrerInnen liegt bei allen Ortsteilen sehr hoch, ÖPNV und nMV haben nur einen geringen Anteil am Verkehrsaufkommen.
- Grund für den Aufenthalt in der Innenstadt: Ca. 60% Einkaufen, ca. 32% Arbeiten und ca. 7,5% Besuch von Stadtverwaltung, Arzt oder andere Gründe.
- Verkehrsmittel/Grund: Einkaufen und Arbeit mehr als 85% Auto. Nur bei den Frauen ist ein nennenswerter Anteil am ÖPNV Einkaufen und Sonstiges festgestellt worden.
- Arbeit/Verkehrsmittel/Geschlecht: Ca. 72% Frauen und ca. 90% der Männer fahren mit dem Auto.
- Einkaufen/Verkehrsmittel/Geschlecht: Für den Einkauf nutzen Fauen und Männer fast gleich oft das Auto.
- Arzt, Verwaltung, Sonstiges/Verkehrsmittel/Geschlecht: Ein großer Teil von Männer und Frauen geht zum Arzt und Sonstigem zu Fuß. Auf dem Weg zur Verwaltung benutzen Männer das Auto.
- Anzahl der Aufenthalte in der Innenstadt (Wochentage): Der Aufenthalt, bzw. der Besuch der Innenstadt ist nach Gründen und Verkehrsmitteln sehr unterschiedlich. Die meisten Personen kommen nur einmal pro Woche. Werden nur die EinkäuferInnen berücksichtigt, ergeben die Auswertungen, daß BesucherInnen mit Auto nur ein- (ca. 60%) bis zweimal (ca. 30%) die Woche kommen. Anders sieht es bei den ÖPNV- und nMV-VerkehrsteilnehmerInnen aus. Weil sie nur kleinere Mengen transportieren können, müssen sie häufiger kommen. FußgängerInnen kommen aus einer Entfernung von max. 1.500m.
- Maßnahmen gegen Umweltbelastungen: Mit je ca. 36% wurden am häufigsten 'keine Maßnahmen' und mit ca 25%'Geschwindigkeitsbeschränkungen' genannt.
- Lärmbelastungen in Olpe: Auf die Frage, ob sie sich durch die täglichen Lärmbelastungen gestört fühlen, antworteten ca. 35% ja, ca. 27% zeitweise und der Rest von ca. 19% mit 'nein'. Mit der Nachfrage, wo die Wohnung liegt, konnten die Lärmbelastungen vornehmlich entlang der Hauptverkehrsstraßen festzustellt werden.
- Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung: Einbahnstraßen, Bodenwellen und Pflanzkübel erhielten die wenigste Zustimmung, besonders von Autofahrern. Spielstraßen und Sackgassen würden am häufigsten als Lösungsmöglichkeiten akzeptiert werden. AutofahrerInnen, dabei Männer, besonders jüngere Männer, halten alle Arten von Hindernissen für Unsinn, während Frauen (Mütter) und ältere Menschen dringend eine Reduzierung der Geschwindigkeiten besonders in Wohngebieten fordern.
- Parkgebühren in der Innenstadt (1.-DM pro Stunde): Verkehrsteilnehmer am Umweltverbund stehen der Einführung von Parkgebühren deutlich positiver gegenüber als die MIV-Benutzer. Ca. 73% der AutofahrerInnen lehnen Parkgebühren ab. Nur ca. 6,6% waren für Parkgebühren und ca. 20% machten keine Angaben. Groß war der Anteil der Bahn, Bus, Fahrradfahrer und Fußgänger, die eine Parkraumbewirtschaftung befürworteten. ('Wenn Parkplätze mit Steuergeldern gebaut werden, müssen für diese auch Gebühren erhoben werden, damit in Zeiten von Geldmagel in der Stadtkasse andere Maßnahmen bezahlt werden können' waren die überwiegende Aussage)
- Kosten für das Auto pro Monat: AutobesitzerInnen schätzen die monatlichen Kosten für das Auto (z.B. Golf CL) deutlich zu niedrig ein.
- ÖPNV-Qualität: Genannt wurden 'zu wenige Busverbindungen, schlechte Anschlüsse, lange Wartezeiten' (218), 'kaum Abend-/Nachtverkehr' (178), 'unübersichtliche Fahrpläne' (158), 'unbequeme Einstiege' (128) und 'hohe Fahrpreise' (55). Verbesserungsvorgeschläge: mehr Niederflurbusse, übersichtliche Fahrpläne, eine Fahrkarte für Bus und Bahn, Anruf-Sammeltaxi, beleuchtete Haltestellen, preiswerte und ganztägige Schülerfahrkarten.
- Job-Ticket für den ÖPNV: Von den 127 in Olpe beschäftigten Befragten antworteten 12 mit ja und 72 lehnten das Angebot ab. Die Einführung von Parkgebühren sowie eine dringend notwendige Verbesserung des ÖPNV würde bei den Ablehnungen zu neuen Überlegungen führen.
- Fahrrad: 36 RadfahrerInnen und einigen anderen Personen antworteten: 'mehr Radwegestreifen' (28), 'bessere Beschilderung' '30', 'mehr Fahrradständer' (41), 'mehr Radwege' (62), 'Fahrradboxen' (2 Nennungen)
- Fußgänger: Ältere Menschen fühlen sich vom Autoverkehr behindert. Es wurden Forderungen geäußert: 'mehr Querungshilfen' (12), 'bessere Ampelschaltungen für Fußgänger' (65), 'mehr Ruhebänke' (45 Nennungen)
Untersuchung Stadtzentrum Olpe
- Struktur des Olper Zentrums: Folgenden Leistungen und Angebote sind von Bedeutung: 'Angebotsvielfalt', 'Preisniveau' 'Parkplätze', 'Beratung', und 'Branchenangebot'. 'Sonderservice' und 'Umtauschmöglichkeit' spielen eine unbedeutende Rolle.
- Angebot im Olper Einzelhandel: Der größte Teil der Befragten hält das Angebot in der Innenstadt 'eher gut'.
- Preisniveau im Olper Einzelhandel: Das Preisniveau hielt die Mehrheit für 'eher gut' und attraktiv zu den umliegen Einzaufsmöglichkeiten.
- Branchenangebot im Olper Stadtzentrum: Ein ausgewogenes Branchenangebot konnte von vielen BesucherInnen nicht erkannt werden. Es wurde mit 'mittelmäßig' beurteilt.
- Beratung im Einzelhandel: Die Beratung wurde als nicht besonders gut, 'mittelmäßig' beurteilt.
- Erfüllung von Sonderwünschen: Es ergab sich eine deutliche Häufung zwischen 'mittelmäßig' und 'eher schlecht'.
- Umtausch im Olper Einzelhandel: Die Möglichkeit wurde mit 'mittelmäßig' beurteilt.
- Anlieferung gekaufter Ware: Die Möglichkeit gekaufte Ware anliefern zu lassen, ist ein Wunsch, dem die Einzelhändler selten nachkommen.
- Parkmöglichkeiten im Olper Zentrum: Ein Großteil der Befragten schätzt die Parkmöglichkeiten als 'eher gut' ein.
- Verkehrssituation in der Olper Innenstadt: Ein Teil der Befragten fühlt sich durch den Autoverkehr während des Aufenthalts gestört. (Doch auf die Anfahrt mit dem Auto will man wegen unzureichender Alternativen nicht verzichten!)
- Zusatzfragen zum Olper Stadtzentrum: Es wurde eine Vielzahl von Geschäftsbranchen genannt. Bei den fehlenden Einrichtungen reichten die Antworten vom 'Betreuten Kinderladen' bis zum 'Gemütlichen Café'.
- Einkaufsmöglichkeiten in Olpe im Vergleich zum Umland: Es wurde am häufigsten Siegen und Kreuztal genannt, gefolgt von Attendorn und Köln, aber auch Hagen. Das Angebot in den umliegenden Städten wurde mit 'mittelmäßig' bewertet.
Dokumentation zu bestellen bei Bündnis90/Die Grünen in Olpe
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